Wohnorte
Häufige Wohnort- und Wohnungswechsel gehören fast schon zwangsläufig zur Biografie Willy Brandts.
Mehrmals umziehen muss er schon als Kind in Lübeck, wo er zudem oft zwischen den Haushalten des Großvaters und der Mutter pendelt. Die vielen neuen Adressen, die Brandt in den Jahren seines Exils in Oslo, Paris, Stockholm und anderen europäischen Städten sammelt, sind sowohl Ausdruck seiner internationalen Aktivitäten als auch eine Folge der Nazi-Herrschaft, vor der er immer wieder fliehen muss.
Längere Zeit sesshaft wird Willy Brandt nach dem Krieg in Berlin für gut 20 Jahre sowie, ab 1967 bis zu seinem Tod 1992, in Bonn und in dem unweit davon gelegenen Unkel am Rhein. In seinen letzten Lebensjahren wird das Ferienhaus, das er und seine dritte Ehefrau Brigitte Seebacher 1983 in Gagnières (Frankreich) kaufen, quasi zum zweiten Wohnsitz.
Die folgende Auflistung zeigt, an welchen Orten und Adressen Brandt gewohnt hat, soweit sich dies ermitteln lässt.
Lübeck 1913–1933
- Dezember 1913–Januar 1919: Meierstraße 16
- Januar 1919–November 1929: Moislinger Allee 49
- November 1929–April 1933: Trappenstraße 11a
Oslo 1933–1940
- April 1933: Zweiwöchige Unterkunft in Fridtjof Nansens vei 9 in Lysaker nahe Oslo (beim Architekten Arnstein Arneberg)
- Ende April 1933–Ende 1933: Zimmer in Odins gate 3 (beim Ökonomen und Politiker Egil Lothe)
- Anfang 1934: Zimmer in Huitfeldts gate 5 (kurzzeitig zur Untermiete, vielleicht aber auch nur eine Deckadresse)
- 1934/35: Zimmer in Skjoldgata 2 im Stadtteil Bjølsen
- 1. April 1935–Dezember 1935: Ein-Zimmer-Wohnung in Pilestredet 31
- Dezember 1935–September 1937: Vier-Zimmer-Altbauwohnung in Hollendergata 2/III im Stadtteil Grønland
- September 1937–Herbst 1939: Neubauwohnung Schouterrasse, Wohnblock VII, Aufgang 32 (heutige Adresse: Schouterrassen 23) im Stadtteil Sinsen (damals zur Gemeinde Østre Aker gehörend)
- Herbst 1939–April 1940: Wohnung in Observatoriegata 3/II in der Nähe der Universitätsbibliothek (heutige Nationalbibliothek)
- Mitte–Ende Juni 1940: Unterschlupf in einem Sommerhäuschen in Nærsnes am Oslofjord (südwestlich von Oslo)
Paris 1934–1938
- Zimmer in einem kleinen Hotel in der Rue Monsieur-le-Prince
- Zimmer in der Wohnung von Jacob Walcher, 1 Avenue Maurice Payret-Dortail, App. 256, im Vorort Les Plessis-Robinson
Berlin 1936
- Oktober–Dezember 1936: Zimmer in der Pension Paula Hamel, Kurfürstendamm 20/21
Barcelona 1937
- März–Juni 1937: Zimmer im Hotel Falcón, Rambla de los Estudios 126
Stockholm 1940–1945
- Juli 1940–Mai 1941: ???
- Mai 1941–Dezember 1941: Thunbergsgatan 23
- Januar 1942–Dezember 1944: Finn Malmgrens Väg 23
- ab Januar 1945: ???
Oslo 1945–1946
- Zimmer in der Pension Themis, Pilestredet 15 B
Berlin 1947–1966
- Januar 1947–Januar 1948: Marathonallee 34
- Februar 1948–Dezember 1949: Trabener Straße 74
- Dezember 1949–November 1955: Marinesteig 9
- November 1955–Februar 1964: Marinesteig 14
- Februar 1964–März 1967: Taubertstraße 19
Bonn 1949–1957
- Zimmer in der Hausdorffstraße 303
Bonn 1967–1979
- April 1967–16. Juli 1974: Kiefernweg 12
- 16. Juli 1974–März 1979: Paulshof 15–17
Unkel 1979–1992
- April 1979–November 1989: Eschenbrenderstraße 4
- November 1989–Oktober 1992: Auf dem Rheinbüchel 60
Gagnières 1983–1992
- Privates Ferienhaus Le Mézy bei Gagnières (Frankreich) in den Cevennen